Prophylaxe
Für gesunde Zähne können wir gemeinsam etwas tun. Zahnschäden sind vermeidbar! Sie sind unangenehm und verursachen hohe Kosten. Löcher, Füllungen, Zahnfleischentzündungen und teurer Zahnersatz
müssen jedoch nicht sein. Besser als das Reparieren der Zähne ist das Vermeiden von Schäden. Prävention durch richtige Zahnpflege, richtige Ernährung sowie Prophylaxe mit professionellen Therapien und modernen Geräten ist das Ziel in unserer Praxis. Aus vielen Untersuchungen ist bekannt, dass ein individuelles Vorsorgeprogramm, welches systematisch durchgeführt wird, Zahnschäden weitgehend vorbeugen kann.
Das können Sie tun
- gründliche Mundhygiene
- gesunde Ernährung
- Die richtige Putztechnik
- individuell für Sie geeignete Hilfsmittel zur Mundhygiene
- regelmäßige Kontrolle der Zähne
- regelmäßige professionelle Zahnreinigung vornehmen lassen
Das tun wir für Sie
- intensives Vorbeugeprogramm bei hohem Kariesrisiko Vorsorge für Mutter und Kind bereits während der Schwangerschaft
- Keimbestimmung bei vermehrter Karies oder starker Parodontitis
- rechtzeitige minimal-invasive und medikamentöse
Kariesbehandlung - rechtzeitiges Erkennen und Behandeln von
Zahnfleischerkrankungen - die professionelle Zahnreinigung als zentrale und
unverzichtbare Maßnahme zur Vermeidung von Karies und Parodontitis
entfernt sämtliche harten und weichen Beläge, auch in für Sie
unzugänglichen Zahnbereichen. - Reduzierung der karies- und parodontitisverursachenden
Bakterien im Mund mit einer speziellen “Anti-Karies-Kur” mit Gels
und Lacken - Eine Fissurenversiegelung zum Schutz der kariesfreien
Kauflächengrübchen
Wir beraten Sie zu
- den Hilfsmitteln zur Mundhygiene, die individuell für Sie
geeignet sind - der richtigen Putztechnik für Sie
- den Zusammenhängen zwischen Mundhygiene und der Entstehung von
Karies und Parodontitis durch die Bakterien in Zahnbelägen - einer zahngesunden, d.h. zuckerfreien Ernährung
Karies und Parodontitis mit Folgeschäden verursachen hohe Kosten.
Das Sozialversicherungsystem belohnt leider nur die Reparaturen. Lebensbegleitende Vorsorge heißt jedoch mehr zu tun, als die vom Gesetzgeber angebotenen Leistungen auf “Chipkarte” in Anspruch zu nehmen. Gerade bei der Prophylaxe tragen Sie Verantwortung, ist Ihre Eigeninitiative gefragt. Zahnreinigung
Ihr Beitrag zu gesunden Zähnen ist die konsequente häusliche Mundhygiene sowie eine zahngesunde Ernährung. In Kombination mit einer regelmäßigen professionellen Zahnreinigung bei uns in der Praxis ist dies der beste Schutz vor Karies und Parodontitis.
Hier einige Tipps von uns:
Bei der intensiven täglichen Zahnpflege können Sie die noch weichen Zahnbeläge mit den entsprechenden Hilfsmitteln “wegputzen”. Jedoch können Sie Zahnbeläge in anatomisch schwer zugänglichen Nischen und Zahnzwischenräumen meist nicht erreichen. Um gesund zu bleiben, benötigen Ihre Zähne deshalb zusätzlich eine regelmäßige professionelle Zahnreinigung, die mit modernen Geräten in unserer Praxis durchgeführt wird.
Zahnbelag – das große Risiko
Ursache Nr. 1 für Erkrankungen der Zähne (Karies) und des Zahnhalteapparates (Gingivitis und Parodontitis) ist der Zahnbelag (Plaque).
Er bildet sich auf jedem Zahn relativ schnell, wobei die Zusammensetzung und die Menge abhängig ist von den Ernährungsgewohnheiten und vom biologischen Milieu in der Mundhöhle. Kann die Plaque längere Zeit auf den Zahnoberflächen verweilen, führen Bakterien dazu, das schädliche Stoffe gebildet werden, welche einerseits die Zahnsubstanz entkalken (es entsteht Karies) und andererseits zu Zahnfleischentzündungen führen.
Wird der Zahnbelag nicht regelmäßig und gründlich entfernt, kann er sich zwischen Zahn und Zahnfleischrand schieben. Dadurch bilden sich Zahnfleischtaschen. Diese Entwicklung wird von einer Zahnfleischentzündung begleitet, wobei auch in den Zahnfleischtaschen harte Beläge (Konkremente) entstehen; die erste Stufe der Zahnbetterkrankung “Parodontitis”.
Zahnbeläge, Zahnstein oder gar Konkremente haften so fest auf den Zähnen, dass sie mit einfachem Zähneputzen nicht ausreichend entfernt werden können. Ebenso wie stark verfärbte Zahnbeläge, die vom Rauchen oder Tee- bzw. Kaffeetrinken häufig entstehen.
Deswegen sollten Sie mindestens zweimal jährlich eine professionelle Zahnreinigung durchführen lassen.
Vor einer professionellen Zahnreinigung werden Plaquemenge, Taschentiefe und die Blutungsneigung des Zahnfleisches als Zeichen einer eventuell bereits bestehenden Entzündung (Plaque- und Blutungsindex) festgestellt. Danach werden alle harten und weichen Zahnbeläge professionell entfernt. Bei uns wird die Reinigung mit Handinstrumenten und modernsten Ultraschallgeräten durchgeführt. Dies führt zu einer besonders glatten Zahnoberfläche. Abschließend werden alle Zahnflächen gründlich poliert, denn auf glatten Oberflächen kann sich neuer bakterieller Zahnbelag schwerer festsetzen.
Mit diesen Maßnahmen werden Hygieneverhältnisse in der Mundhöhle geschaffen, die helfen, Karies und Parodontitis erfolgreich zu vermeiden.
Die letzte wichtige Maßnahme ist eine umfangreiche Fluoridierung aller Zahnoberflächen, um die Zähne widerstandsfähiger gegen schädliche Bakterien zu machen. Damit beugen wir einer Kariesentstehung vor, erschweren Bakterien die Anlagerung an die Zahnoberflächen und schützen damit Zähne und Zahnfleisch.
Die ideale Zahnbürste
Die optimale Zahnbürste ist eine weiche Kurzkopfzahnbürste mit einem geraden, kleinen und “multitufted” (multitufted = vielbüschelig) Borstenfeld.
Dabei müssen die Borsten unbedingt aus Kunststoff sein und mit abgerundeten Enden. Keine Naturborsten verwenden, da diese einen natürlichen Markkanal aufweisen, in dem sich Bakterien einlagern. Damit wird diese “Öko-Zahnbürste” zum Infektionsherd.
Keine zu harten Borsten verwenden, da diese an dem relativ weichen Zahnbein (Dentin) freiliegender Zahnhälse Schaden anrichten können: bei falscher Putztechnik bilden sich schnell keilförmige Defekte (Vertiefungen) am Zahnhals. Pressen Sie die Zahnbürste nicht zu hart auf Ihre Zähne auf, sonst biegen sich zum einen die Büschel um und entfalten nicht mehr ihre volle Putzwirkung. Zum anderen können durch zu hohen Druck Zahnfleisch und Zahnhälse geschädigt werden. Ein sicheres Zeichen für einen zu festen Anpressdruck ist der “verbogene” Anblick des Bürstenkopfes schon nach 1 – 2 -wöchigem Gebrauch. Zahnbürsten sind Verbrauchsartikel; sie unterliegen einem Verschleiß und es siedeln sich Bakterien, Pilzen und Viren an.
Wissenschaftliche Studien belegen, dass nach ca. 2-monatigem regelmäßigen Putzen die Reinigungswirkung um 30 % nachlässt. Erkennbar ist der richtige Zeitpunkt zum Wechsel daran, dass die Borstenenden nicht mehr gerade stehen. Ein vierteljährlicher Wechsel ist deshalb ratsam.
Nach akuten Erkrankungen im Mundraum (z.B. Zahnfleisch-Entzündungen, Grippeerkrankung, Herpes usw.) ist zur Vermeidung einer Re-Infektion ein sofortiger Wechsel der Bürste wichtig. Nach dem Gebrauch sollten Sie die Bürste gründlich reinigen und ausspülen. Danach bewahren Sie die Zahnbürste am besten mit dem Kopf nach oben im Zahnputzbecher auf. So kann die Bürste trocknen und sich schädliche Keime nur schwer vermehren. Für Babys und Kleinkinder gibt es spezielle Bürstenarten. Fragen Sie uns hierzu, wir geben gerne Auskunft.
Elektrische Zahnbürste
Der große Vorteil der meisten elektrischen Systeme liegt darin, die automatisch richtigen Putz-Bewegungen auszuführen. Dabei ist jedoch eine Kontrolle unter Sicht notwendig. Nur im Spiegel sehen Sie, ob die elektrische Zahnbürste auch an der richtigen Stelle putzt!
Eine elektrische Zahnbürste unterstützt die “Putzfaulen” und motiviert zur Mundpflege. Besonders bei Kindern hält sie zur Mundpflege an, da sie deren Spieltrieb unterstützt. Für alte und behinderte Patienten sowie bei motorischen Störungen sind elektrische Zahnbürsten das Mittel der Wahl. Bei richtigem Gebrauch kann dann mit einer elektrischen Zahnbürste ein besseres Putzresultat erreicht werden.
Allerdings können beide Systeme, Hand- und elektrische Zahnbürste auch bei noch so gewissenhaftem Putzen eines nicht: alle Beläge auf der gesamten Zahnoberfläche vollständig entfernen. Hier hilft nur eine professionelle Zahnreinigung durch das Praxisteam in regelmäßigen Abständen.
Mundhygiene – die richtige Putztechnik
Vor dem Zähneputzen sollte der Mund mit Wasser gründlich ausgespült werden, dadurch können frische Speisereste schon vor der eigentlichen Reinigung entfernt werden. Nach der Aufnahme von sauren Speisen und Getränken (besonders nach unverdünnten Fruchtsäften) wird empfohlen, noch einige Zeit mit dem Putzen zu warten.
Es gibt unterschiedliche Zahnputztechniken für den Gebrauch einer Handzahnbürste (Bass, Stillman oder Charters). Sie unterscheiden sich im Ansatz der Zahnbürste am Übergang von Zahn und Zahnfleisch sowie in ihrer Bewegungsrichtung. Für die jeweiligen Methoden gibt es unterschiedliche Indikationen und über deren Effektivität unterschiedliche Auffassungen. Fragen Sie uns nach der individuell für Sie am besten geeigneten Methode.
Hygiene-Hilfsmittel
Mehr als ein Drittel der Zahnoberfläche, vor allem die Zahnzwischenräume werden von den Borsten der Zahnbürste nicht erreicht. Deshalb sind zusätzliche Hilfsmittel notwendig, die auch an unerreichbaren Stellen helfen, die Zähne optimal sauber zu halten.
Interdentalraumbürsten
Hiervon gibt es für unterschiedliche Zahnzwischenräume verschiedene Formen und Größen. Sie bestehen im allgemeinen aus einer einbüscheligen Bürste, die insbesondere bei größeren Zahnzwischenräumen, Rückgang der Interdentalraumpapille, oder bei lückiger Zahnstellung, sowie bei festsitzendem Zahnersatz, bei Implantaten und kieferorthopädischen Apparaturen eine große Hilfe sein können. Es werden auch sehr schmale Zwischenraumbürstchen hergestellt die einen Ersatz der Zahnseide ermöglichen. Heute bestimmen wir mit Hilfe einer Meßsonde die für Ihre Zahnzwischenräume individuell abgestimmten Interdentalbürsten.
Zahnseide
Sie hilft optimal zur Reinigung im Zahnzwischenraum der Zähne: ein spezieller Faden (ungewachste, mit Teflon beschichtete oder unbehandelte Zahnseide aus Nylon) wird um die beiden Mittelfinger gelegt und man reinigt mit dem gespannten Teil einmal täglich, am besten abends jeden Zahnzwischenraum. Diese Säuberung schwer zugänglicher Stellen ist eine effektive jedoch zeitaufwendige Reinigungsmethode. Ein Training in der Anwendungstechnik und deren regelmäßige Kontrolle in der Zahnarztpraxis ist zu empfehlen.
Mundspüllösungen
Sie ersetzen nicht das Zähneputzen. Unterschiedliche Zusätze wie Fluorid, bakterienabtötende Stoffe ergänzen jedoch die Karies- und Parodontitisvorsorge. Im Rahmen einer Parodontalbehandlung stimmen
wir den richtigen Einsatz von Mundspüllösungen mit Ihnen ab.
Xylit-Zahnkaugummis
sind geeignet, um nach Mahlzeiten, wenn Zähneputzen nicht möglich ist, eine grobe Zahnreinigung durchzuführen und vor Karies zu schützen. Xylit ist der einzige Zuckeraustauschstoff, den die Karies verursachenden Bakterien in der Mundhöhle nicht zu Säure umbauen können. In einer Vielzahl wissenschaftlicher Studien mit xylithaltigen Kaugummis und Zahncremes ist nachgewiesen, dass Xylit ein äußerst effektiver Wirkstoff zur Kariesvorbeugung ist und z.B. die Bakterienmenge des kariesverusrachenden Bakteriums streptococcus mutans um mehr als 50% reduzieren kann.
Fissurenversiegelung
Kauflächengrübchen (Fissuren) bieten mit ihren Eingangstrichtern und den unterschiedlich breiten und tiefen Einziehungen und Furchen den Bakterien der Mundhöhle geschützte Lebensräume. Normale
Mundhygienemaßnahmen entfernen bestenfalls die Zahnbeläge in den Eingangstrichtern der Kauflächengrübchen.
Der Zahnbelag in der Tiefe dieser Kauflächengrübchen wird durch die Zahnbürste nicht erfasst. Dort können Bakterien trotz guter Mundhygiene die Zahnzerstörung durch Entkalkung ungehindert durchführen. Die Kauflächenkaries ist die häufigste kariöse Erkrankung. Die Versiegelung der Kauflächen verringert die Kariesanfälligkeit nachhaltig.
Fissurenversiegler, die in die Grübchen eingebracht werden, bedecken die Kauflächen mit einer undurchlässigen Kunststoffschicht. Sie verhindern das Eindringen von Bakterien in die Kauflächengrübchen und unterbrechen die Nahrungszufuhr für die Bakterien unter dem Versiegelungsmaterial. Bakterien, die abgeschottet in den Grübchen und Einziehungen der Kauflächen liegenbleiben, sind ihrer Nahrungsgrundlage entzogen. Sie produzieren nicht mehr ausreichend Säuren, eine Kariesentstehung wird verhindert.
Was geschieht bei der “Fissurenversiegelung”?
Die Kauflächen der Zähne werden mit einem Bürsten, speziellen Reinigungspasten und einem Luft-Pulver-Wasser-Gemisch (“Air-Flow”) gereinigt.
Eine weitere spezielle Vorbehandlung zur Aufrauhung des Zahnschmelzes schafft die Grundlage um das Versiegelungsmaterial innig und damit dauerhaft mit dem Zahnschmelz zu “verschmelzen”. Das aufgetragene Versiegelungsmaterial wird mit einem Spezial-Licht gehärtet. Der Schutz gesunder, kariesfreier Kauflächen durch die Versiegelung vermeidet dauerhaft kariöse Zahnzerstörungen. Die Fissurenversiegelung von Kauflächen ist eine einfache, schmerzlose und damit kinderfreundliche Behandlungsmaßnahme, die vorwiegend im Kindes- und Jugendlichenalter angewendet wird. Sie ist eine vorbeugende Einzelschutzmaßnahme der Kaufläche, die auch bei Erwachsenen erfolgreich durchgeführt werden kann.